Frau Dr. Ophelia Nick, Staatssekretärin im BMEL zu Besuch bei DRÜBER UND DRUNTER

Die Zukunft der Landwirtschaft war das Thema bei einem Hofbesuch bei unserem Vorstandsmitglied Georg Capellmann in Niederkassel.

Auf Einladung der Niederkasseler GRÜNEN hat Frau Dr. Ophelia Nick, Bundestagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Capellmann in Niederkassel besucht. Zwei Stunden wurde angeregt über die Zukunft der Landwirtschaft diskutiert.


In ihrem Eingangsstatement umriss Ophelia Nick die Schwerpunkte grüner Landwirtschafts- und Verbraucherschutzpolitik in den nächsten vier Jahren. Darin stellte sie klar, dass Veränderungen in der Landwirtschaft notwendig sein werden, dass diese aber in enger Abstimmung mit allen Beteiligten stattfinden sollen. In der Landwirtschaft wünscht sie sich das Ende des Schwarz-Weiß-Denkens, bei dem die "Ökolandwirte" die "Guten" und die konventionell wirtschaftenden Landwirte die "Bösen" sind. "Die Zukunft werden wir nur gemeinsam gestalten können. Dabei wird es darum gehen, die Vorteile beider Bewirtschaftungsformen miteinander zu verknüpfen und so gute Erträge, gesunde Lebensmittel sowie einen umfassenden Klima- und Artenschutz sicherzustellen."


Georg Capellmann, Landwirt und 2. Vorsitzender von DRÜBER UND DRUNTER stellte in einem Vortrag den Betrieb Capellmann und die erfolgreiche Arbeit von DRÜBER UND DRUNTER in den letzten 38 Jahren vor. Er brachte zum Ausdruck, dass es für die Landwirte des Arbeitskreises, seit Gründung der Gewässerschutzkooperation eine Selbstverständlichkeit gewesen sei, die Bewirtschaftung der Äcker neusten wissenschaftliche Erkenntnissen anzupassen und ökologische Aspekte in die Arbeit zu integrieren. Anders wäre es nicht möglich gewesen, die Nitratwerte im Grundwasser nachhaltig zu senken und sicherzustellen, dass das Grundwasser frei von Pflanzenschutzmitteln aus der Landwirtschaft sei. „Grundvoraussetzung für alle Veränderungen sind jedoch immer verlässliche Rahmenbedingungen. Denn letztendlich muss der Landwirt immer von seinen Erträgen leben können. Auch wünschen wir uns eine differenziertere Sichtweise. Derzeit ist es leider oft so, dass für vieles, was im Umwelt-, Arten- und Klimaschutz schlecht läuft, pauschal die konventionelle Landwirtschaft verantwortlich gemacht wird. Häufig fehlt es an einer vernünftigen Ursachenforschung. Das ist für die Landwirte und ihre Familien nur schwer zu ertragen.“


Zahlreiche weitere Aspekte kamen in der Diskussion zur Sprache. So zum Beispiel die zunehmende Flächenversiegelung bei der Umwandlung von Ackerflächen in Bau- und Gewerbegebiete. Dabei verschwinden nicht nur fruchtbare Böden, die für die Ernährungssicherheit wichtig sind. Die Flächen stehen auch für die Grundwasserneubildung nicht mehr zur Verfügung und können Starkregenereignisse nicht mehr abmildern. 


Dr. Martin Kaupe von der Rheinenergie Köln lobte ausdrücklich den Ansatz der Bundesregierung, gesunde Lebensmittel stärker in den Fokus der Bevölkerung zu rücken und dabei auch Kinder vor einer Werbung für stark zuckerhaltige Produkte zu schützen. „Dabei sollte jedoch Trinkwasser als hervorragendes Erfrischungsgetränk eine größere Bedeutung erfahren. Schließlich handelt es sich dabei um eine gesunde Alternative zu allen gezuckerten Softdrinks.“